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Rezensionen zu
Beklaute Frauen

Leonie Schöler

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»Alles, was im Internet gepostet wird, nutzen Algorithmen zum Lernen«, also geben wir ihnen Futter! (Leonie Schöler erklärt euch in Kapitel 6 gleich mehr dazu) Dass Frauen gerne klein gehalten werden ist ja nicht neu und viele von uns haben bestimmt schon einmal davon gehört, dass ein Mann/Männer die Lorbeeren für die Arbeit einer Frau eingesteckt haben. Leonie Schöler hat sich die Mühe gemacht und einige unglaubliche Frauen ins Rampenlicht gerückt, die zu Unrecht von ihren männlichen Kollegen in die Ecke gedrängt wurden. Ich meine, kennt ihr Lise Meitner oder Jocelyn Bell Burnell? Wisst ihr, dass sie eigentlich einen Nobelpreis verdient hätten, dass der Auger-Effekt eigentlich ein Meitner-Effekt sein sollte? Kennt ihr schon den Matilda-Effekt? Es wird euch so wütend machen, dieses Buch zu lesen und mehr über die beklauten Frauen zu erfahren! Ob Picasso oder Karl Marx - wer nicht eh schon andere Größen bewundert, wird diese jetzt sicher austauschen. Schöler erzählt von Einzelschicksalen, klärt über systemische Ungerechtigkeit auf und kommentiert klug, aber immer verständlich, welcher Mist schon ertragen werden musste. Ihr Blickfeld beschränkt sich dabei aber keinesfalls nur auf Frauen, denn bekanntermaßen ist Diskriminierung mehrdimensional und betrifft auch andere Gruppen! »Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.« Ich kann euch diesen Titel sehr empfehlen und zwar sowohl Anfänger*innen als auch Fortgeschrittenen auf dem Themengebiet Feminismus. Euch wird nicht langweilig werden!

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Dass Frauen bis heute leider weniger sichtbar sind als Männer, dass sie oftmals weniger Anerkennung bekommen und härter arbeiten müssen, um eine hohe Position zu erreichen – das wissen wir und das ist traurig genug. Weil es zeigt, dass wir im Jahr 2024 immer noch weit von einer Gleichstellung der Geschlechter entfernt sind. Dass Frauen aber bis heute nicht einfach „nur“ unsichtbar sind, sondern bis in die jüngste Vergangenheit hinein immer wieder um ihre Erfolge, ihre Stimme und ihre Kunst gebracht wurden – genau das zeigt Leonie Schöler (heyleonie) sehr eindrucksvoll in ihrem Buch „Beklaute Frauen“. Und eines kann ich verraten: Der Titel ist Programm! Denn in insgesamt sechs großen Kapiteln mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten geht es, um es vereinfacht auszudrücken, um den Diebstahl von Männern an Frauen. Oder komplizierter: Um den Betrug eines von Männern gemachten und auf den Erfolg von Männern abzielenden Systems an Frauen. Leonie Schöler beschränkt sich dabei auf die jüngere Geschichte (ab dem 19. Jh.) in Europa – denn andernfalls würde sie das Buch wahrscheinlich noch lange nicht beendet haben, so viele Seiten könnte man mit der systemischen Benachteiligung von Frauen überall auf der Welt füllen. Reich an beeindruckenden und zugleich schockierenden Biografien ist „Beklaute Frauen“ trotzdem. Wir lernen Frauen kennen, die essenzielle Beiträge in der Wissenschaft geleistet, die Revolutionen und Kriege wesentlich mitgetragen haben, die großen Anteil haben an dem Erfolg bis heute berühmter Männer und die großartige Kunst und Literatur geschaffen haben – und doch unsichtbar blieben, übergangen oder schlichtweg vergessen wurden. So erfährt man vieles über die jüngere Geschichte von Frauen, aber auch über so „geniale“ Köpfe wie Karl Marx, Albert Einstein, Bertolt Brecht und Pablo Picasso. Ich kann sagen: Das macht absolut nicht immer Spaß. Im Gegenteil: Wut im Bauch garantiert! Aber es sind so wichtige Biografien so großer Frauen wie Rosalind Franklin, Mileva Maric, Lise Meitner, Jocelyn Bell Burnell und Noor Inayat Khan, um nur einige zu nennen, die man unbedingt kennen sollte. Schöler konzentriert sich dabei aber nicht vorrangig auf Einzelschicksale, auch wenn uns im Buch viele begegnen, sondern schaut sich genau an, in welchen Bereichen Frauen in der Vergangenheit beklaut, diffamiert und übergangen wurden (Spoiler: eigentlich in allen) und spürt dabei einem System nach, das uns bis heute im Klammergriff hält. Sie schreibt dabei sehr gut verständlich und trotzdem wissenschaftlich fundiert und man merkt man dem Buch an, dass es hervorragend recherchiert und glänzend strukturiert wurde. Infokästen mit Hintergrundinformationen und zahlreiche Abbildungen ergänzen den sehr gehaltvollen und trotzdem gut verständlichen Text – was „Beklaute Frauen“ zu einem der besten Sachbücher macht, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Und sicherlich zu einem der wichtigsten: Denn nur, wenn wir uns bewusst machen, wie systematisch Frauen, BIPOC und Menschen aus der LGBTQIA+-Community jahrhunderte-, jartausendelang marginalisiert, verfolgt und teils sogar getötet wurden, können wir es in Zukunft besser machen. Ich sage deshalb: Lest dieses Buch, unbedingt!

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An einer Stelle im Buch fragt die Autorin, ob man 10 Wissenschaftlerinnen nennen könnte. Ich kam nach längerem Nachdenken auf 6, bei männlichen Wissenschaftlern wären es mehr gewesen, viel mehr. Bei Künstlerinnen und Künstlern sah das Ergebnis noch viel schlechter aus, bei Schriftstellerinnen viel besser, auch bei denen, die zu ihrer Zeit unter einem männlichen Pseudonym schreiben mussten, weil ihre oft gesellschaftskritischen Romane wohl nicht gelesen worden wären. Nur woran liegt es, das Frauen nicht so präsent in der Geschichte sind, wie es ihnen eigentlich gebührt? »Das liegt daran, dass Frauen schon seit der Steinzeit für die Kinderpflege und die Versorgung der Männer, die auf die Jagt gingen und die Sippe beschützen, zuständig waren, sie waren ja nur dafür geeignet.« »Es gab halt nicht soviel bedeutende Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Kämpferinnen, Schriftstellerinnen...« Diese Antwort kommt bei vielen noch wie aus der Pistole geschossen, wenn man sie fragt. Das ist natürlich absoluter Quatsch, schon in der Steinzeit wurde jeder nach seinen Fähigkeiten eingesetzt, denn nur zusammen konnte die Sippe überleben. Irgendwann allerdings wurde aus »Jeder nach seinen Fähigkeiten« »Männer an die Macht, Frauen an den Herd.« Und das dauert bis heute an. Leonie Schöler führt uns in ihrem Buch durch die Geschichte, der Menschheit, in der Einleitung schreibt sie das bei archäologischen Grabungen die Bestatteten nach ihren Grabbeigaben zugeordnet wurden. Waffen = Mann Schmuck = Frau Nur wurde genau das mit neuen wissenschaftlichen Methoden widerlegt und es stellte sich heraus das 30–50 % der untersuchten Skelette biologische Frauen waren. Wir müssen also unser Weltbild von Beginn an revidieren. Ich könnte euch noch seitenweise über die einzelnen Abschnitte erzählen, mich hat ehrlicherweise am meisten der Abschnitt »Noch nie gehört. Frauen hinter männlichen Pseudonymen« interessiert. Vor längerer Zeit habe ich viele Science-Fiction-Romane gelesen und auch wenn mir die Namen nicht mehr in Erinnerung geblieben sind, hatte ich die feste Meinung »Frauen können das nicht schreiben«. Weil die zwei Bücher, die offensichtlich nicht von Männern geschrieben waren, nicht meinem persönlichen Geschmack entsprachen. Was ich damals nicht wusste, auch viele der Bücher, die ich großartig fand, waren von Frauen, nur stand auf dem Buchdeckel ein männliches oder geschlechtsneutrales Pseudonym. Heute weiß ich, dass Frauen großartiges zu Papier bringen, egal in welchem Genre. So können Vorurteile entstehen. Ich habe das Buch von Leonie Schöler innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, manches zieht sich ein bisschen, aber zu 98 % hat mich sowohl ihr Schreibstil, der mal humorvoll und mal sehr ernst ist, als natürlich auch der Inhalt begeistert. Sie zeigt auf, wie Frauen systematisch unsichtbar gemacht wurden, schlimmer noch wie sie gedemütigt und verleugnet wurden, von Kollegen und oft auch von ihren eigenen Ehemännern. Dieses Buch lässt mich mit einem neuen Blick auf die Geschichte zurück wie ich sie in der Schule gelernt habe. Einstein ist der Erfinder der Relativitätstheorie, von der Arbeit seiner 1. Frau Mileva Marić, die wohl einen großen Anteil an seinem Erfolg hatte, ist wenig bekannt. Ach ja und Jeanne d`Arc war ein Mann. Das behauptete zumindest der deutsche Historiker Walter Rost im Jahr 1983, als ich dieses Kapitel las, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

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Die Autorin beleuchtet in ihrem Sachbuch "Beklaute Frauen" die Schatten, in denen die Namen von Frauen verschwanden, während Männer die Lorbeeren für die Arbeit der Frauen ernteten. Unter anderem waren mir Namen wie Mileva Marić, Lise Meitner, Clara Immerwahr, Marie-Thérèse Walter oder May Ayim... bis dato unbekannt. Leonie Schöler ordnet die Geschichten der Frauen in den jeweiligen historischen Kontext ein, holt sie dabei immer in die Gegenwart und liefert dadurch Argumente für aktuelle feministische Debatten. Das Buch hat mich nachdenklich gestimmt. Auch wenn ich mich nicht besonders viel mit feministischen Themen auseinandersetze, hat mich das Buch für die Relevanz dieser Themen in der jetzigen Zeit sensibilisiert. Für mich definitiv eines meiner Highlights für dieses Jahr.

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Passend zum Weltfrauentag habe ich mir dieses Sachbuch gegönnt. Die Autorin und Historikerin hat umfangreiche Recherchearbeit geleistet, interessant aufbereitet und das Buch ist wirklich kurzweilig lesbar. Leonie Schöler reiht nicht nur beeindruckende Frauengeschichten auf, die “beklaut” wurden, sondern bringt diese in Kontext mit neuesten Entwicklungen. Frau bleibt fassungslos zurück auch, wenn ich die eine oder andere Geschichte schon kannte. Hoffentlich lesen viele Menschen dieses Buch und nehmen etwas mit. Danke Leonie für dieses Buch, meine Töchter werden es sicherlich auch mit Interesse lesen. Unbedingte Leseempfehlung für alle Menschen.

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Sie heißen Cécile Vogt, Mileva Maric, Clara Immerwahr, Elisabeth Hauptmann,... Ihre Namen sind so unbekannt wie ihre Gesichter. Ihre Arbeiten hingegen weltberühmt. Denn sie haben nicht nur die DNA entschlüsselt und Kunstgeschichte geschrieben. Sie sind Urheberinnen von Stücken wie "Die Dreigroschenoper" und haben gleiche Rechte für alle erzielt. Für alle? Moment! Da war doch was! Und hat Berthold Brecht nicht "Die Dreigroschenoper" geschrieben? Ach ja! Die Frauen haben eine große Gemeinsamkeit: Sie wurden unsichtbar gemacht. Leonie Schöler zeigt in ihrem augenöffnenden Buch "Beklaute Frauen" auf, wie es gelang, dass Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Kämpferinnen, etc. um ihre Verdienste gebracht wurden, sodass sie bis heute unbekannt sind. Als Historikerin und Journalistin hat sich Schöler auf die Suche begeben und ist zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen: Hinter unzähligen großen Werken, wissenschaftlichen Errungenschaften und gesellschaftlichen Entwicklungen stehen Frauen, die entweder im wahrsten Sinne beklaut, ausgebeutet, erniedrigt oder getötet wurden. Alles in Einklang mit einem politischen System, das weiße Männer zum Idealbild eines Menschen und Bürgers macht/e. Die Kapitel lesen sich so spannend wie ein Kriminalroman. Teils als Biografie wiedergegebenen, teils nur als Szene eines dreisten Diebstahls dargelegt, stellt die Autorin diejenigen vor, deren Namen in der Geschichte ausradiert wurden. Dabei sind die Kapitel nach unterschiedlichen Bereichen (Wissenschaft, Kunst, Politik, Sport, Widerstand,...) unterteilt. Da immer wieder ein Gegenwartsbezug zur aktuellen Situation von Frauen in westlichen Kulturen hergestellt wird, ist die Lektüre des 411-Seiten umfassenden Sachbuchs insofern bedeutsam, um nachvollziehen zu können, warum eben nicht alle Menschen gleich und gleichberechtigt sind. Denn auch hier folgt schnell die Ernüchterung: Viel verändert hat sich nichts. "Beklaute Frauen" ist ein erschütterndes Sachbuch, mindestens eine spannende historische Lektüre. Wer wissen will, wie Einstein seinen Weltruhm erlangen, Berthold Brecht zahlreiche Werke der Weltliteratur schaffen oder Crick und Watson den Nobelpreis bekommen konnten, erhält hier einen Blick hinter die Kulissen. Aber Vorsicht! Es tun sich Abgründe auf! Leonie Schöler, Beklaute Frauen - Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte. Penguin Verlag, 2024.

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Es ist nichts Neues, dass Errungenschaften von Frauen in der Geschichte systematisch unsichtbar gemacht und ihre Rollen auf die einer Ehefrau, Tochter, Assistentin oder Muse reduziert wurden. Wie umfassend dies war und in wie vielen Bereichen Männer Beifall für Leistungen erhielten, die sie nicht selbst – oder zumindest nicht ohne Unterstützung von Frauen – erbracht haben, zeigt Leonie Schöler in ihrem kürzlich erschienenen Sachbuch „Beklaute Frauen“. Nach einer kurzen Einleitung setzt sich die Autorin als erstes mit Frauen in der verschiedensten Revolutionen auseinander, zum Beispiel der Französischen, der Revolution von 1848/49 oder dem Kampf der Suffragetten. Sie kämpften ganz allgemein für Menschenrechte, aber auch für so konkrete Dinge wie den Brotpreis oder das Frauenwahlrecht. Denn bereits sie mussten feststellen: Das Vorbild, an dem alles gemessen und verhandelt wird, ist der weiße Mann. Im zweiten Kapitel des Buches geht es dann um die Ehe und was diese für Frauen bedeutet. Zusammengefasst werden kann das im so genannten Matilda-Effekt, der besagt, dass je mehr Frauen arbeiten, desto stärker profitieren Männer um sie herum und desto weniger Anerkennung erhalten sie selbst. Ein bekanntes Beispiel? Mileva Marić (Ehefrau von Albert Einstein), deren Anteil an der Relativitätstheorie ihres Mannes als beträchtlich eingeschätzt wird. Von der Wissenschaft lässt sich dieses Phänomen auch auf die Kunst übertragen, was im nächsten Kapitel zum Thema wird. Hier geht es vor allem darum, wie Männer wie Marx, Brecht oder Picasso ihr weibliches Umfeld gezielt ausnutzten. Kapitel vier befasst sich mit Frauen, denen der Nobelpreis verwehrt blieb (z.B. Rosalind Franklin für die Entschlüsselung der DNA), aber auch mit dem Sport. Denn immer dort, wo Frauen in gemischten Wettkämpfen über Männer siegten, wurde auf einmal die Trennung nach Geschlechtern beschlossen. Auch Leistungen in Kriegen, wie die der Mujeres Libres unter Franco oder der Soldatinnen in der Roten Armee, wurden zu Friedenszeiten vergessen und die Frauen sogar dafür beleidigt. Das letzte Kapitel beschäftigt sich schließlich u.a. mit Frauen, die männliche Pseudonyme verwendeten. Leonie Schöler ist ein wichtiges, informatives Sachbuch gelungen, das zugleich wütend macht. Schön fand ich, dass sie dabei auch persönliche Geschichten teilt. Ihr Fazit kann ich nur unterstreichen: Es ist beunruhigend und beschämend, dass Frauenrechte im Moment wieder überall beschnitten werden und Aktivismus als unnötig bezeichnet wird.

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Beklaute Frauen von Leonie Schöler @heeyleonie erschienen bei Penguin Verlag Zum Inhalt: In sechs Kapiteln, die jeweils einem gesellschaftlichen Bereich wie der Kunst, der Wissenschaft, der Ehe usw. gewidmet sind, holt Leonie Schöler die Frauen wieder an die Oberfläche, die systematisch (ja das Wort ist in diesem Kontext wichtig) nach unten und in die Unsichtbarkeit gedrückt wurden. Anhand von einzelnen Biographien führt dieses Buch uns vor Augen weshalb wir bis heute in Schulbüchern, Museen und in Sälen mit berühmten Büsten vergeblich nach dem Konterfei von Frauen aus Wissenschaft, Politik und Kunst Suchen müssen. Dabei verpasst es die Autorin auch nicht einen Bogen in die heutigen Debatten und gesellschaftlichen Vorgänge zu schlagen und zu verdeutlichen, weshalb wir auch heute noch Stereotype bedienen und noch lange nicht am Ziel einer gelungenen Emanzipation angekommen sind. Mein Leseeindruck: Unterhaltsam, ja oft humorvoll und immer auf Augenhöhe zeigt uns die Historikern Leonie Schöler einen Teil der Geschichte, wie er bisher nicht oder nur sehr fragmentarisch erzählt wurde. Die vielen Frauen, die im Laufe der Geschichte unsichtbar gemacht, verdrängt, verhöhnt und beraubt, ja aufgrund ihrer Leistungen auch teils körperlich versehrt oder gar getötet wurden, erhalten hier durch die beispielhaften Biographien wieder ein Gesicht und einen Raum indem sie sichtbar werden können. Einige dieser Frauen und ihre Leistungen, wie z.B. Lise Meitner oder Olympe De Gouche waren mir bereits bekannt, andere Frauen hingegen wie z.B. Elisabeth Hauptmann oder Rosalind Franklin waren mir zuvor noch nie begegnet. Was alle diese Frauen eint, sind herausragende Leistungen und das oft unter widrigsten Umständen und dass sie nie und zwar in keinster Form Anerkennung für ihr Schaffen erhalten haben. Dabei wären gerade diese Lebenswege auch für heutige Mädchen und Frauen so wichtig um zu erkennen, dass es eben nicht nur Männer waren, die die Welt gestaltet haben (Ja, die Frauen standen tatsächlich die letzten Jahrhunderte und Jahrtausenden nicht nur Däumchen drehende in der Ecke der Weltgeschichte herum), allerdings war es ein patriarchales System, das die Deutungshoheit inne hatte und leider noch viel zu stark hat. Für alle, die sich aus dieser Deutungshoheit einmal hinauswagen wollen kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es gibt einen guten Überblick über historische und aktuelle Debatten und bietet ein Fundament um sich im Anschluss vertieft mit dem Thema auseinandersetzen zu können.

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