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Rezension zu
Beklaute Frauen

Augenöffnendes Sachbuch

Von: between_my_shelfs
24.02.2024

Beklaute Frauen von Leonie Schöler @heeyleonie erschienen bei Penguin Verlag Zum Inhalt: In sechs Kapiteln, die jeweils einem gesellschaftlichen Bereich wie der Kunst, der Wissenschaft, der Ehe usw. gewidmet sind, holt Leonie Schöler die Frauen wieder an die Oberfläche, die systematisch (ja das Wort ist in diesem Kontext wichtig) nach unten und in die Unsichtbarkeit gedrückt wurden. Anhand von einzelnen Biographien führt dieses Buch uns vor Augen weshalb wir bis heute in Schulbüchern, Museen und in Sälen mit berühmten Büsten vergeblich nach dem Konterfei von Frauen aus Wissenschaft, Politik und Kunst Suchen müssen. Dabei verpasst es die Autorin auch nicht einen Bogen in die heutigen Debatten und gesellschaftlichen Vorgänge zu schlagen und zu verdeutlichen, weshalb wir auch heute noch Stereotype bedienen und noch lange nicht am Ziel einer gelungenen Emanzipation angekommen sind. Mein Leseeindruck: Unterhaltsam, ja oft humorvoll und immer auf Augenhöhe zeigt uns die Historikern Leonie Schöler einen Teil der Geschichte, wie er bisher nicht oder nur sehr fragmentarisch erzählt wurde. Die vielen Frauen, die im Laufe der Geschichte unsichtbar gemacht, verdrängt, verhöhnt und beraubt, ja aufgrund ihrer Leistungen auch teils körperlich versehrt oder gar getötet wurden, erhalten hier durch die beispielhaften Biographien wieder ein Gesicht und einen Raum indem sie sichtbar werden können. Einige dieser Frauen und ihre Leistungen, wie z.B. Lise Meitner oder Olympe De Gouche waren mir bereits bekannt, andere Frauen hingegen wie z.B. Elisabeth Hauptmann oder Rosalind Franklin waren mir zuvor noch nie begegnet. Was alle diese Frauen eint, sind herausragende Leistungen und das oft unter widrigsten Umständen und dass sie nie und zwar in keinster Form Anerkennung für ihr Schaffen erhalten haben. Dabei wären gerade diese Lebenswege auch für heutige Mädchen und Frauen so wichtig um zu erkennen, dass es eben nicht nur Männer waren, die die Welt gestaltet haben (Ja, die Frauen standen tatsächlich die letzten Jahrhunderte und Jahrtausenden nicht nur Däumchen drehende in der Ecke der Weltgeschichte herum), allerdings war es ein patriarchales System, das die Deutungshoheit inne hatte und leider noch viel zu stark hat. Für alle, die sich aus dieser Deutungshoheit einmal hinauswagen wollen kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es gibt einen guten Überblick über historische und aktuelle Debatten und bietet ein Fundament um sich im Anschluss vertieft mit dem Thema auseinandersetzen zu können.

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