Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Bobby March forever

- zu viele Zufälle und leider nicht so stark wie seine Vorgänger -

Von: Janko Katzenmeier aus Fischbachtal
12.11.2021

In "Bobby March Forever" gilt es, gemeinsam mit dem hitzigen, rast- und ruhelosen Querkopf Harry McCoy, seines Zeichens Ermittler bei der Glasgower Police Force, in die drogenüberflutete Unterwelt der 70er Jahre abzutauchen. Es ist der dritte Teil der Reihe um Detective McCoy, die jedoch alle als Standalone gelesen werden können. Wie das bei Serien jedoch üblich ist, bietet sich ein Start in die Reihe mit dem ersten Teil "Blutiger Januar" selbstredend an. Es sind brutale, schonungslose Geschichten voller Betrug, Skrupellosigkeit, Korruption, Drogen, Waffen, Mord und Gewalt in einer gleichgültigen, sterbenden Stadt. "Bobby March Forever" ist aber auch ein Wiedersehen mit McCoys Kollegen Douglas "Wattie" Watson, Chief Inspector Hector Murray, Gerichtsmedizinerin Phyllis Gilroy, dem freischaffenden Gauner und McCoys Kumpel aus Kindertagen Steven "Stevie Cooper", seinen Handlangern Billy Weir und Jumbo, Puffmutter Iris McLean, der Zeitungsredakteurin und gleichzeitigen Freundin Watties Mary Webster und Staranwalt Archie Lomax. Glasgow, im Juli 1973. In der größten Stadt Schottlands, die von Müll, Verfall und Zwietracht durchsetzt ist, wurde die dreizehnjährige Alice Kelly entführt. Detective Inspector Bernard "Bernie" Raeburn, der seinen Untergebenen Harry McCoy aus persönlichen Gründen nicht um sich haben will, deckt selbigen mit Drecksarbeit zu, die sonst keiner machen will. Raeburn, der sprichwörtlich über Leichen geht, setzt Harry daher auf eine Reihe von Raubüberfällen an. Er und Wattie hatten sich bereits seit zwei Monaten die Zähne daran ausgebissen, ohne auch nur ein einziges Stückchen weiterzukommen. Während Raeburn sich gemeinsam mit Wattie um den Fall des vermissten Mädchens kümmert, geht der dreißigjährige McCoy wie gewohnt seine ganz eigenen, unkonventionellen Wege. Als der urlaubsreife Detective die Wache betritt, erhält er einen Anruf vom Direktor des Royal Stuart Hotels. Der 27-jährige Rockstar Bobby March liegt tot auf dem Bett seines Hotelzimmers. Bekleidet und mit einer Nadel im Arm. Einfach nur ein weiterer Drogentoter in der Statistik oder steckt hier etwa mehr dahinter? Als einziger "freier" Detective muss sich Harry auch dieses Falles annehmen. Zusätzlich erhält McCoy den inoffiziellen Auftrag, die 15 Jahre alte Ausreißerin und Nichte seines ehemaligen Vorgesetzten Detective Inspector Murray ausfindig machen, die zuletzt gemeinsam mit dem üblen Drecksack Donny MacRae in der Kneipe Strathmore gesehen wurde. Langweilig wird ihm also nicht. Und so wirft sich McCoy mit seiner Dinner-Bekanntschaft Mila de Ligt ins gnadenlose Glasgower Nachtleben. Angekommen im Strathmore beginnt er seine Ermittlungen, die ihn von Pub zu Pub und ab und an auch ins Leichenschauhaus führen. Harry McCoy, in Glasgow bekannt wie ein bunter Hund, ermittelt ziellos in alle Richtungen, lässt seine zahlreichen Beziehungen spielen und trifft dabei auf den versoffenen Vater von Bobby March, einen heulenden jugendlichen Fan, einen Bankräuber im Ruhestand, mürrische, nicht immer ganz so hilfreiche Glasgower und in diesem ganzen verruchten menschlichen Sondermüll, auf noch mehr Leichen. Der Fall der entführten Alice Kelly wirbelt indes immer mehr Staub auf, reißerische Schlagzeilen werden verfasst, die Glasgower Polizei, speziell Bernie Raeburn und Wattie sehen sich irgendwann unter Zugzwang gesetzt, was fatale Folgen hat. Der schottische Autor Alan Parks, der in seiner Kindheit oftmals zu Besuch bei Verwandten in Glasgow war und später an der Universität Philosophie studierte, beschreibt im dritten Teil seiner Krimi/Thriller Noir-Reihe um Detective Harry McCoy, die Arbeiterstadt als rauen, brutalen und korrupten Drogensumpf voller mafiöser Strukturen. Auf Bandenkriminalität und kaputte Gestalten trifft man hier en Masse...

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.