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Rezension zu
Das Gemälde

Eine berührende und vielschichtige Geschichte über eine bezaubernde Freundschaft zwischen Mensch und Tier.

Von: Sedef.liest.querbeet
02.04.2024

Ein Buch, dass den Leser*innen so viel mehr als nur Pferde näherbringt. Kennt ihr das..ihr habt ein großartiges Buch gelesen, das euch sehr berührt hat und doch fällt es euch schwer, eine Rezension zu schreiben. So geht es mir grad. Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll. Auch wenn es nicht der Beginn der eigentlichen Geschichte ist, fängt hier alles mit einem Bild von einem Pferd und einem Schwarzen Mann an, das der nigerianisch-amerikanische Kunsthistoriker Theo vom Sperrmüll seiner Nachbarin rettet. Gemeinsam mit der australischen Wissenschaftlerin Jess, die Tierskelette untersucht und zusammensetzt, versucht er mehr über dieses besondere Bild in Erfahrung zu bringen. Sie finden heraus, dass es sich um das berühmte Rennpferd Lexington handelt und der junge Mann auf dem Bild Jarret, sein Pfleger, ist. Die Geschichte wechselt zwischen 2019 und 1850, ab da hat sich Jarret, damals ein versklavter Stalljunge, um Lexington gekümmert und ist ihm nicht mehr von der Seite gewichen. Die Zwei haben eine ganz außergewöhnliche Verbindung, die auf jeder Seite zu spüren ist. Blindes Vertrauen auf beiden Seiten und so werden die auch stets zusammen verkauft. Da wären wir schon beim nächsten heftigen Thema. Denn neben den überaus interessanten Schilderungen rund um Pferderennen erfahren wir viel über die Zeit der Sklaverei in den Südstaaten. Wie oft hat es geschmerzt zu lesen, was diese Menschen durchmachen mussten, immer wieder hab ich mir gewünscht, es möge bald 1865 sein. Aber dass das nur ein Meilenstein ist und noch lange nicht das Ende bedeutet, zeigt sich auch an den Erlebnissen von Theo und Jess, Rassismus ist hier ebenfalls ein ständiger Begleiter. So wird Jess z.B. erst jetzt richtig bewusst wie privilegiert sie allein aufgrund ihrer Hautfarbe ist. "Wenn du Tapferkeit und Zivilcourage beweisen willst, musst du weiß sein." Aber auch das Ende hat mich überrascht und wütend zurückgelassen. In einigen weiteren Kapiteln geht es außerdem um die Kunsthändlerin Martha Jackson, bei der das Bild in den 50ern zwischenzeitlich gelandet ist. Die Geschichte vereint viele fiktive Erzählungen mit einigen Wahrheiten, denn sowohl Lexington als auch einige andere der Personen hat es tatsächlich gegeben, dazu gibt es am Ende nochmal ein Glossar. Ich habe dieses Buch unheimlich gern gelesen, auch wenn es mich oft traurig und hoffnungslos gestimmt hat. Die Freundschaft zwischen Jarret und Lexington ist wirklich herzerwärmend. Die Autorin hat einen wunderbar angenehmen und unaufgeregten Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat durch die Seiten zu fliegen. Einfühlsam und eindrucksvoll schildert sie Themen, die leider auch heute noch aktuell sind und regt zum Nachdenken an. Außerdem merkt man der Erzählung an, dass sie im Vorfeld große Recherchearbeit geleistet hat, um ein authentisches Bild der damaligen Zeit darzustellen. Wer Lust auf eine Geschichte über eine bezaubernde Freundschaft zwischen Tier und Mensch hat und nicht vor ernsten Themen zurückscheut, sollte dieses Buch unbedingt lesen, keine der über 500 Seiten mich gelangweilt.

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